Frankfurt Airport: Import-Abfertigung verzögert sich

Am größten Luftfracht-Hub Europas in Frankfurt ist die Infrastruktur den stark erhöhten Frachtmengen momentan nicht gewachsen. „Sendungen, die normalerweise innerhalb von 24 Stunden zugestellt werden, haben wegen verlangsamter Bodenabfertigung teilweise eine wesentlich längere Handlingszeit“, sagt Peter Zink, Business Development Manager Middle East und Greater China bei a. hartrodt in Frankfurt. Woran das liegt, erklärt Jessica Sowieja aus dem dreiköpfigen Team Luftfracht Import Frankfurt: „Wir haben längere Check-In-Zeiten nach der Landung, und die Übernahme der Sendungen verzögert sich erheblich. Sammelgut-LKW, die bei mehreren Ladestellen Luftfracht abholen, brechen nach mehreren Stunden Wartezeit beim Handlingsagenten ab.“

Manueller Mehraufwand durch neues Zollprogramm

Gründe für das anziehende Import-Aufkommen sieht Zink vor allem im Jahresendgeschäft sowie anhaltenden Problemen bei Seefracht. Zugespitzt hat sich die Situation, seitdem Mitte September im laufenden Betrieb neue Abfertigungsprozesse implementiert wurden. „Wir müssen zusätzlich alles manuell im Zollprogramm überprüfen“, berichtet Sowieja. Das bedeutet bei immer kleinteiligeren Frachten erheblichen Mehraufwand für Spediteur und Bodenabfertiger.

Sonderfahrten oder Routings über andere Flughäfen

„Wegen der verzögerten Abläufe am Frankfurter Flughafen sollten Kunden mehr Zeit einplanen und uns vor allem bei zeitkritischer Fracht rechtzeitig informieren“, rät Zink. Die Luftfracht-Import-Teams bei a. hartrodt an allen deutschen Standorten finden Lösungen: „Wir bieten zum Beispiel Sonderfahrten an, wobei ein separater LKW nur für einen Kunden Waren übernimmt“, sagt Sowieja. Als weitere Option sind Routings über andere europäische Flughäfen wie Amsterdam, Lüttich, Luxemburg oder München möglich. „Letztlich muss der Kunde eine finanzielle Entscheidung treffen, denn Alternativen bedeuten Zusatzkosten“, unterstreicht Zink.

Von Januar bis August 2021 erhöhte sich das Luftfracht-Volumen in Frankfurt gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 27,3 Prozent auf 1,5 Millionen Tonnen. Um den Abfertigungsprozess bestmöglich zu koordinieren, steht a. hartrodt im engen Kontakt mit Airlines, Bodenabfertigern und langjährigen Trucking-Partnern.