Trotz Corona hält a. hartrodt am Ausbildungsauftrag fest

Bewerbungsgespräche und Berufsschule funktionieren auch virtuell.
16.06.2020

„Die Zeit läuft uns weg, die neuen Ausbildungsjahrgänge starten in Hamburg im August 2020 und Februar 2021“, sagt Martin Argendorf, Manager Human Resources bei a. hartrodt in Hamburg. Deshalb hat er seit dem Corona-Lockdown 25 Bewerbungsgespräche geführt – per Videokonferenz. Das habe gut funktioniert, auch wenn der Eindruck des persönlichen Auftretens und der Körpersprache etwas zu kurz kämen. Der Manager findet es gerade für Bewerber schwierig: „Sie bekommen keine Vorstellung von den Räumlichkeiten und von der Atmosphäre im Unternehmen.“ Dass es trotzdem funktioniert, zeigt die Online-Einstellungsquote von 20 Prozent. Zum neuen Ausbildungsjahr starten bundesweit 14 Azubis bei a. hartrodt.

50 Ausbildungsplätze trotz Rezession

Trotz Rezession übernimmt a. hartrodt gesellschaftliche Verantwortung. Das Familienunternehmen bildet insgesamt 50 Nachwuchskräfte in kaufmännischen Berufen aus. Das ist in Corona-Zeiten alles andere als selbstverständlich. So warnte der Vize-Hauptgeschäftsführer beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag, Achim Dercks, es werde "von Tag zu Tag schwieriger, Ausbildung aufrechtzuerhalten und Ausbildungsplätze für das kommende Ausbildungsjahr anzubieten".

Corona-Zeit für neue Azubis besonders schwierig

Die Azubis mussten wie fast alle Mitarbeitenden von a. hartrodt ab Mitte März mobil von zuhause aus arbeiten. „Vor allem für diejenigen, die am 1. Februar 2020 mit der Ausbildung angefangen haben, war die Corona-Zeit schwierig“, sagt Argendorf. Oft hätten sich die Arbeitsinhalte zuhause auf einfachere Tätigkeiten beschränkt. Lukas Kraft vermisste, dass er keine direkten Fragen mehr stellen konnte wie im Großraumbüro sonst üblich. Gleichzeitig habe die höhere Komplexität der Luftfracht-Abfertigungen in Corona-Zeiten fachlich durchaus ihren Reiz gehabt, meint er. Als die Berufsschule geschlossen war, lernte er mit digitalen Arbeitsmaterialien. Inzwischen läuft der Schulbetrieb wieder an, Abschlussprüfungen wurden verlegt.

Corona schränkt ebenfalls beliebte Aktivitäten ein. So fällt das jährliche deutschlandweite Azubitreffen aus, womöglich auch die Azubifahrt im August. Carolin Schröder findet es schade, dass sie ihr Auslandspraktikum im Büro von a. hartrodt in Porto (Portugal) vorzeitig abbrechen musste. Weitere geplante Auslandspraktika im Sommer 2020 mussten abgesagt werden, lassen sich aber hoffentlich im kommenden Jahr nachholen.

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