Ukraine-Krieg: Core-Carrier-Strategie bietet Lösungen

Trotz Luftraumsperrungen kann a. hartrodt Destinationen in Asien weiterhin bedienen.
02.03.2022

Angesichts des Kriegs in der Ukraine hat a. hartrodt für die Ukraine, Russland und Belarus alle Transportbuchungen gestoppt. Noch härter trifft es die Luftfracht, seitdem der europäische Luftraum für russische Airlines wie AirBridgeCargo Airlines (ABC) gesperrt ist, und westliche Fluggesellschaften den russischen Luftraum nicht mehr überfliegen dürfen. Laut Stefan Göstl, Airfreight Manager Germany bei a. hartrodt in München, erreichen europäische Airlines Destinationen in Asien nur über einen Umweg von zwei Stunden: „Für das südliche Routing muss mehr Kerosin getankt werden, wodurch sich die Nutzlast verringert.“

Mit mehreren Airlines flexibel aufgestellt

Hinzu kommen „Anpassungen am Flugplan“ wie bei Lufthansa Cargo, die bis Ende März vereinzelte China-Flüge von Frankfurt nach Chengdu, Hongkong, Peking und Shanghai streicht. Göstl erklärt, wie die Core-Carrier-Strategie von a. hartrodt Lösungen für die Kunden aufzeigt: „Wir sind auf allen Relationen mit mehreren Airlines aufgestellt und können dadurch auf den Wegfall der ABC-Kapazitäten reagieren.“ Außer mit LH Cargo gibt es „exzellente Partnerschaften“ mit Air France-KLM, Cargolux, Etihad Airways, Emirates, Qatar Airways oder China Southern Airlines.

Feste Kapazitäten für Ladung von/nach Fernost

„Etihad ist mit seinem Hub in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten nicht von den Sanktionen betroffen und kann Nord- und Südostasien sowie Indien bedienen“, hebt Göstl hervor. Kunden mit Ladung von oder nach China kann a. hartrodt auch dank sogenannter Block Space Agreements (BSA) bedienen. Mit diesen Buchungen hat die Spedition längerfristig Frachtraum bei Airlines reserviert. „Dreimal pro Woche haben wir feste Kapazitäten bei China Southern Airlines auf Direktflügen ex Amsterdam/Frankfurt–Shanghai“, nennt Göstl ein Beispiel. Allerdings müssen Kunden auf steigende Frachtraten und deutlich längere Transportlaufzeiten gefasst sein. So erhöht beispielsweise Cargolux ab 7. März den Kerosinzuschlag und erhebt einen „Kriegszuschlag“.

„Wir informieren Kunden zeitnah, sobald es weitere Anpassungen der Airlines gibt“, sagt Göstl. Das 113-köpfige, deutschlandweite Luftfracht-Team von a. hartrodt findet dem Manager zufolge „bestmögliche Lösungen“ – und das umso besser, „je früher uns der Kunde kontaktiert“.