Lieferketten gegen zweite Corona-Welle absichern

Mit Lagerkapazitäten von a. hartrodt längere Transitzeiten abfedern oder Produktion verlagern.

Wo lassen wir in Zukunft produzieren und wie verhalten sich die Transportkosten? Das beschäftigt Kunden von a. hartrodt, die sich gegen Ausfälle in internationalen Lieferketten absichern wollen – beispielsweise bei einer zweiten Corona-Welle. „Wir sehen bei Bestandskunden Verschiebungen bei den Verkehrsträgern“, sagt Stephan Schillhahn, General Manager Key Accounts & Tender Management bei a. hartrodt in Hamburg. So habe ein Hersteller von medizinischen Geräten seine Warenströme aus China von Seefracht auf Luftfracht umgestellt. Denn systemrelevante Güter aus der Medizintechnik- oder Pharma-Industrie müssen coronabedingt schnell vor Ort sein.

Osteuropa als künftige Werkbank

Jetzt beobachtet Hendrik Khezri, Geschäftsführer Luftfracht bei a. hartrodt am Frankfurter Flughafen, zwei Trends: „Die Industrie wechselt aus Kostengründen kurzfristig von Luft- auf Seefracht und holt langfristig die Produktion zurück nach Europa.“ Dabei könnte Osteuropa verstärkt als Werkbank genutzt werden, „gerade Rumänien, Tschechien oder Ungarn“. Dort bietet a. hartrodt eigene Lagerkapazitäten an und könne „mit dem Kunden wachsen“. Khezri zufolge werden verstärkt Pufferläger nachgefragt, um längere Transitzeiten abzufedern.

Warehouse-Angebot von a. hartrodt solutions

Weltweit betreibt a. hartrodt 55.000 Quadratmeter Lager- und Logistikflächen mit kurzen Wegen zu Häfen oder Flughäfen. „Unser Standort in Kelsterbach ist keine Viertelstunde vom Luftfracht-Hub in Frankfurt entfernt“, sagt Khezri. Als verlängerte volldigitale Werkbank übernimmt a. hartrodt auch Mehrwertdienste wie Qualitätsprüfung oder die verkaufsfertige Produkt-Aufbereitung. Das Warehouse-Angebot ist bei a. hartrodt solutions gebündelt. Eigene australische Läger gibt es in Sydney, Melbourne und Brisbane, kleinere asiatische Kapazitäten in Hongkong (China), Japan, Indonesien und Malaysia.

Die Berater bei PricewaterhouseCoopers sagen voraus, dass Unternehmen ihre Supply Chain künftig mit einem 60-20-20-Ansatz absichern: „Die Hauptbasis liefert 60 Prozent der erforderlichen Versorgung und zwei weitere Basen jeweils 20 Prozent.“ Bei den eng verzahnten europäisch-chinesischen Lieferketten geht Khezri nur von einer „vorübergehenden Pause“ aus.