Shanghai: Lockdown behindert internationale Warenströme

Team von a. hartrodt bietet vor Ort weiterhin Lösungen für Luft-, See- und Bahnfracht an.
05.04.2022

Limin Wang, Managing Director bei a. hartrodt Shanghai Logistics, sitzt bis Mitte April in Quarantäne zuhause in den westlichen Stadtbezirken in Puxi fest. Angesichts neuer Omikron-Fälle dauert der Lockdown in Chinas Megacity an, Viertel bleiben laut Medienberichten bis zu 14 Tage abgeriegelt. Aktuell ist der Lockdown sogar bis auf weiteres verlängert worden. „Die Situation wird nicht besser“, bestätigt Wang. Gebiete in Pudong östlich des Huangpu-Flusses seien immer noch blockiert. „In Verbindung mit den Einschränkungen resultierend aus der Ukraine-Krise ist das ein herausfordernder Mix für alle Logistiker“, sagt Peter Zink, Business Development Manager Middle East und Greater China bei a. hartrodt in Frankfurt.

Einschränkungen bei Vor- und Nachläufen

Zwar läuft der Betrieb am Shanghai Pudong International Airport sowie in den Containerhäfen Yangshan und Waigaoqiao offiziell im normalen Betrieb. Trotzdem ist Zink zufolge „mit einer vorübergehenden Reduktion der Warenströme zu rechnen“, denn es fehlt Personal. Erschwerte logistische Abläufe gibt es vor allem durch Einschränkungen bei den Vor- und Nachläufen, weil LKW-Fahrer nach der Rückkehr aus Shanghai 14 Tage in Quarantäne müssen.

Verbesserte Laufzeiten auf der Eisernen Seidenstraße

Im Lockdown arbeiten alle 80 Beschäftigten von a. hartrodt Shanghai Logistics, teils im Home Office, weiter und finden Lösungen für Kunden. Bei eiligen Seefracht-Sendungen schlagen Wang und sein Team vor, über den Hafen Ningbo zu verschiffen. Luftfracht wird im Flughafenbüro in Pudong wie üblich abgewickelt, Frachtmaschinen fliegen aber von anderen internationalen Airports ab wie Hangzhou, Wuhan oder Zhengzhou. Weil bis mindestens Anfang Mai über 100 internationale Flüge von Shanghai umgeleitet werden und im Hafen Ningbo nicht genug Container bereitstehen, empfiehlt Zink für Verkehre nach Europa die Bahn als Alternative: „Die Laufzeiten im Hauptlauf verbessern sich momentan auf 20 bis 25 Tage.“

Transporte über die Eiserne Seidenstraße mit Stars on Rails hält Zink für „weiterhin handelbar“, trotz Russland-Sanktionen: „Jeder Kunde muss eine Risikoabwägung machen.“ Sollte China an der strikten Null-Covid-Strategie festhalten, könnten globale Lieferketten zusehends ins Stocken geraten.

Mehr zu diesem Thema

Shanghai: a. hartrodt holt zusätzliche Fachkräfte an Bord

„Chinas Außenhandel boomt – und das spiegelt unsere Geschäftsentwicklung wider“, sagt Limin Wang, Ma
Mehr erfahren