Frankfurt Airport: Tonnage-Wachstum behindert Exporte

Am größten europäischen Cargo-Airport in Frankfurt hat die Luftfracht im Januar 2021 mit einem Aufkommen von 172.000 Tonnen einen neuen Rekord aufgestellt. Dieses Tonnage-Wachstum dürfte sich fortsetzen. Hendrik Khezri, Geschäftsführer Luftfracht bei a. hartrodt in der Cargo City Süd am Flughafen, verfolgt diese Entwicklung mit gemischten Gefühlen: „Die Kapazität wird immer knapper, einige Airlines fliegen Frankfurt wegen der Abfertigungsengpässe nicht mehr an.“ Die gute Nachricht: a. hartrodt konsolidiert weiterhin zuverlässig Export-Luftfrachten für Kunden.

Export-Konsolidierung im Schichtbetrieb

Im Air Service Center (ASC) von a. hartrodt werden direkt am Flughafen Frankfurt im Schichtbetrieb die Export-Sendungen von deutschlandweiten Kunden zusammengefasst. „Durch den Cargomix generieren wir Masse, dadurch hat der Kunde einen Preisvorteil“, erklärt Nadine Wild, Manager Pricing & Procurement Airfreight bei a. hartrodt in Frankfurt. Jede Woche baut die Luftfracht-Spedition 120 Consols zu weltweiten Zielen. Hierzu werden wöchentlich bis zu 40 Flugzeugpaletten von a. hartrodt zusammengestellt und als ULD-Einheit (Unit Load Devices) an die Fluggesellschaften übergeben.

Zwei Drittel Export-Sendungen am Wochenende

„Aircargo wird aus unseren neun Stationen in Deutschland im Nachtsprung nach Frankfurt getruckt“, sagt Wild. Am Rhein-Main-Hub konsolidiert a. hartrodt wöchentlich circa 130 Tonnen Luftfracht, die an bis zu vier Tagen pro Woche zu 75 Destinationen weltweit geflogen wird. Allerdings verteilt sich das Volumen ungleichmäßig: „70 Prozent der Sendungen erreichen uns zum Wochenende, dann haben wir Großkampftag“, sagt Khezri. Die Bodenabfertigungsagenten können den Rückstau beim Import im Moment kaum abbauen, dadurch gerät auch der Export ins Stocken. Khezris Tipp: „Flexible Kunden profitieren wochentags von schnellerer Abfertigung und günstigeren Preisen.“

Kurzfristig erwartet Wild wenig Besserung am Frankfurt Airport: „Die Kapazitäten bleiben weiterhin eng, weil jede Woche Flüge gestrichen werden.“ Sie empfiehlt, frühestmöglich zu planen: „Wenn sich regelmäßiges Volumen deutlich erhöht, sollte der Kunde uns das zwei bis drei Tage im Voraus avisieren.“