Brexit: Neue Zollgrenze verursacht Verspätungen

a. hartrodt bietet individuelle Transportberatung und Zollservice-Paket an.

Für Florian Wöbb war der Brexit-Deal an Heiligabend das schönste Weihnachtsgeschenk. Doch den Abteilungsleiter Projekte & Logistische Dienstleistungen bei a. hartrodt in Hamburg ärgert, dass „sich nun durch das absolute Chaos in der englischen Zollabfertigung“ die Lage wieder zum Negativen verändert hat. Zahlreiche LKW- und Logistikunternehmen haben die Belieferung von Großbritannien bis auf Weiteres gestoppt. Grund: Anders als von der britischen Regierung zugesagt, können viele Empfänger die Zollformalitäten noch nicht rechtskonform handhaben. „Die Situation an den Grenzen und beim Laderaum spitzt sich aktuell dramatisch zu“, beobachtet Wöbb.

Zollformalitäten für Ausfuhren

„Nach wie vor können Kunden aus Großbritannien oder der EU Ware zollfrei importieren und exportieren“, nennt Wöbb einen wichtigen Vorteil des Abkommens. Allerdings besteht seit dem 1. Januar 2021 eine Zollgrenze, so dass Zollformalitäten für Ausfuhren in Drittländer anfallen. „Alle gängigen Exportdokumente sind zu berücksichtigen wie Handelsrechnung, Packliste oder Zollvollmacht“, erklärt Wöbb. Dabei steht a. hartrodt UK ebenfalls beratend zur Seite.

Wartezeiten bei Eurotunnel und Fähren

Transporte zwischen der EU und Großbritannien wickeln größtenteils LKW ab, alternativ bietet a. hartrodt Shortsea-Verkehre an. Gemeinsam mit LKW-Unternehmen und anderen Partnern haben sich Wöbb und sein Team auf den Brexit „intensiv vorbereitet“, aber er warnt: „Kunden müssen sich auf

massive Verspätungen einstellen.“ Grund sei neben der Doppelbelastung durch Corona und die Verzollung „der aktuelle Kollaps in der britischen Zollabfertigung“. Wartezeiten gebe es nicht nur am Eurotunnel und an den Fähren: „Durch den Rückstau im Zollabfertigunssystem und dadurch bei den LKW, die schon im Transit sind, verknappt sich der Laderaum erheblich. Wir können keine verbindliche Termin- oder Laufzeitzusage mehr treffen.“

Wöbb möchte Kunden trotzdem motivieren, Großbritannien-Transporte zu „forcieren“ und das Zollservice-Paket von a. hartrodt inklusive Zollagenten zu nutzen. „Das Vereinigte Königreich lohnt sich“, bekräftigt er.

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