Südchina: Feeder-Dienste werden eingestellt
Verlader müssen vor Chinese New Year frühzeitig und flexibel verschiffen.
Die Seefracht-Experten von a. hartrodt warnen vor neuen Hindernissen bei Südchina-Verkehren: „Mitte Dezember beginnen die lokalen Feederreedereien damit, ihre Dienste für anderthalb Monate bis zum 14. Februar 2022 einzustellen. Fast alle kleineren Terminals in der Region werden nicht mehr bedient“, informiert Fan Luo, Managing Director von a. hartrodt Xiamen. Betroffen sind vom 13. Dezember 2021 an alle Feederdienste zwischen Yantian (Shenzhen) und der Perlflussregion, Xiamen sowie Nansha (Guangzhou). Am 27. Dezember werden auch die entsprechenden Verbindungen mit Shekou, Da Chan Bay (Shenzhen) und Hongkong unterbrochen.
Container könnten in Hongkong wochenlang liegen bleiben
Die Maßnahme soll im Rahmen von Chinas Null-Covid-Strategie Familienreisen zum Chinesischen Neujahrsfest vom 1. bis 7. Februar 2022 ermöglichen. Luo rät dringend, nichts im Transhipment via Hongkong nach Südchina zu verschiffen, „damit Container nicht wochenlang liegen bleiben“. Peter Zink, Business Development Manager Middle East und Greater China bei a. hartrodt in Frankfurt, appelliert: „Kunden müssen flexibel sein und Ladung zu Häfen mit Direktdiensten umleiten.“
Für innerasiatische Verkehre fehlt ein Viertel an Laderaum
Südchina-Verschiffungen sind vor Chinese New Year diesmal früher als vor einem Jahr vorzubereiteten, weil sich die Feiertage durch den Mondkalender 2022 um elf Tage nach vorne verschieben. Bereits zwei Wochen vor dem Chinesischen Neujahrsfest schließen die Fabriken wegen Betriebsferien. „Die Zeit wird knapp, um Ladung aufs Schiff zu bekommen“, warnt Luo. Immerhin entspannt sich die seit Monaten schwierige Verladesituation momentan etwas: „Von China nach Europa und Australien hat sich die Wartezeit verkürzt“, berichtet Zink. Auch die Tradelanes in die USA laufen Luo zufolge „besser als vor zwei Monaten“. Im innerasiatischen Verkehr fehle hingegen ein Viertel des Laderaums.
Parallel zu Chinese New Year finden vom 4. bis 20. Februar 2022 die Olympischen Winterspiele in Peking statt. Der Einfluss auf den Gütertransport ist für Luo „nicht vorhersehbar“, aber er erwartet, „dass bestimmte Gebiete komplett heruntergefahren werden“.