Portugal zwischen Stolz und Sorge

Mit Sitz in Porto und zwei Warehouse-Standorten ist a. hartrodt sehr erfolgreich.
26.01.2021

Mit dem Motto „Zeit, zu liefern“ hat Portugal am 1. Januar 2021 die EU-Ratspräsidentschaft von Deutschland übernommen. Der Leitgedanke könnte von Carlos Ferreira, Managing Director bei a. hartrodt Portugal in Moreira da Maia bei Porto, stammen. Er leitet die portugiesische Gesellschaft von a. hartrodt seit ihrer Gründung 2014 und schließt jedes Jahr positiv ab: „2020 haben wir unser Ergebnis im Vorjahresvergleich verdoppelt.“ Doch die Rahmenbedingungen haben sich dramatisch verschlechtert. Das 10-Millionen-Einwohner-Land ist in Europa am schlimmsten von der Covid-19-Pandemie betroffen.

Disziplin und Flexibilität für die Kunden

Durch Corona hat die Arbeitslosenquote in Portugal über 20 Prozent erreicht und fast alle Intensivbetten sind belegt. „Wir haben Angst, die Kontrolle zu verlieren“, sagt Ferreira. Kunden von a. hartrodt bekommen aber zuverlässig „volle Unterstützung“, betont der „von Afrika geprägte Mann mit Berufserfahrung in Deutschland“. Aufwachsen in Mosambik, startete er seine Karriere in Bremen. Für das Speditionsgeschäft in Portugal hält er Disziplin für ebenso wichtig wie Flexibilität.

Zollfreiläger in Lissabon und Porto

In der Seefracht zählen China und die Türkei zu den wichtigsten Fahrtgebieten für a. hartrodt Portugal. Beim Export von portugiesischem Bier nach China ist die Spedition führend. Im Rekordjahr 2017 wurden laut Ferreira mehr als 10.000 Container von den Häfen in Leixões, Lissabon oder Sines nach Xiamen verschifft. Hinzu kommen Wein-Ausfuhren. Die Türkei und China spielen eine große Rolle beim Import von weißer Ware. Lokal vor Ort bedient a. hartrodt Portugal einen großen Automobil-Zulieferer mit komplettem Supply-Chain-Management wie Kommissionier-Lösungen und täglichen Belieferungen. In Lissabon und Porto betreibt a. hartrodt für Luftfracht, Seefracht und andere Kundenanforderungen zwei Zollfreiläger von zusammen über 24.000 Quadratmetern.

Als wertvollste Ressource sieht Ferreira seine acht „hochmotivierten“ Mitarbeitenden. Das Team ist nicht nur „extrem stolz“ auf die EU-Ratspräsidentschaft. Eine besondere Ehre bedeutet es auch, dass Regionaldirektor Maurizio Fasce in seiner kürzlich erschienenen Bachelorarbeit a. hartrodt Portugal als erfolgreichen Spediteur 2.0 vorstellt.

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