Neues Importkontrollsystem erhöht Lieferketten-Sicherheit

Ab 1. März 2023 führt die Europäische Union für eingehende Luftfracht das Import Control System „ICS 2“ ein. Für jede Sendung bewertet das neue Importkontrollsystem elektronisch Echtzeit-Risiken, um die Lieferketten-Sicherheit zu erhöhen. Dadurch steigen für Kunden von a. hartrodt die Anforderungen an ihre Datenqualität: „Wichtig ist jetzt, rechtzeitig alle Lieferanten in die Pflicht zu nehmen, damit sie korrekte sendungsbezogene Daten liefern“, sagt Jan-Eike Boonstoppel, Air Cargo Security and Customs Officer bei a. hartrodt. Das vermeide Verzögerungen und zusätzliche Kontroll-Maßnahmen bei dem neuen zweistufigen Anmeldeprozess.

Vorabinfos zur Ladung müssen eindeutig sein

ICS 2 löst schrittweise für alle Verkehrsträger sowie Post das bisherige ICS ab – im März 2021 schon für Kurierdienste im Luftverkehr vor dem Verladen. „Alles verlief ohne Aufsehen, das Grundprinzip ist damit umgesetzt“, resümiert Boonstoppel Phase eins. Vor dem Start von Phase zwei appelliert er an Luftfracht-Kunden, eindeutige Vorabinformationen zur Ladung (Preloading Advance Cargo Information, PLACI) an den Spediteur zu liefern oder durch den Versender übermitteln zu lassen.

7+1-Datensatz so früh wie möglich übermitteln

Die PLACI mit einem „7+1-Mindestdatensatz“ benötigt die Fluggesellschaft so früh wie möglich, bevor das Flugzeug am Abgangsort beladen werden darf. Dabei weist Boonstoppel Kunden auf eine wichtige Neuerung hin: „Die EU-weit gültige EORI-Nummer zur Identifizierung von Wirtschaftsbeteiligten wird Bestandteil der Vorabmeldung.“ Weiterhin gehören zu „7+1“ Name und vollständige Anschrift des Versenders sowie Empfängers, Anzahl der Packstücke, Gesamtbruttogewicht, detaillierte Warenbeschreibung und sechsstellige Zolltarifnummer (HS-Code), Luftfracht-Briefnummern (House/Master Air Waybill). Boonstoppel weist darauf hin, dass „Schuhe“ beispielsweise „unzureichend“ sei: „Die EU fordert präzisere Angaben wie ‚Lederschuhe für Herren‘ oder ‚Stoffschuhe für Kinder‘.“

Auch wenn ICS 2 komplex ist, bleibt Boonstoppel entspannt: „Im Normalfall findet der Prozess im Abgangsland statt. Technisch sind wir bestens vorbereitet, um jederzeit unterstützend eingreifen zu können, falls es wider Erwarten gefordert ist.“ Genauso professionell bereiten die Experten bei a. hartrodt übrigens schon Phase drei für Seefracht, Straßen- und Schienenverkehr ab 1. März 2024 vor.