IMO 2020: Treibstoff-Kosten schwanken stark

a. hartrodt passt Preislisten bis zu zweimal im Monat an.
11.02.2020

Seit dem 1. Januar 2020 dürfen Seeschiffe laut Verordnung der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO nur noch Treibstoffe mit einem maximalen Schwefelgehalt von 0,5 Prozent verwenden. Vorher waren 3,5 Prozent erlaubt. Marco Zachow, General Manager Sea Freight Export bei a. hartrodt in Hamburg, zieht eine Zwischenbilanz: Ihm zufolge haben die Reedereien den Umstieg von Schweröl auf teureren Treibstoff mit sehr niedrigem Schwefelgehalt (Very Low Sulphur Fuel, VLSF) „reibungslos“ hinbekommen. Die Kunden von a. hartrodt sind laut Zachow „teilweise sehr gut informiert“ und zeigen Verständnis, dass Spediteure Mehrkosten eins zu eins weitergeben müssen.

Volatile Preise für schwefelarmen Treibstoff

„Die Reedereien haben ihre Mehrkosten in die Raten inkludiert oder den Bunker-Zuschlag entsprechend angepasst“, erläutert Zachow. Mit seinen Kollegen behält er die „sehr volatilen Preise“ für VLSF permanent im Blick. „Bis Ende 2019 ging es immer weiter nach oben“, berichtet er. Sowohl die All-in-Raten als auch separate Bunker-Zuschläge von Reedereien werden bei a. hartrodt akribisch überprüft: „Wir schauen uns die unterschiedlichen Kalkulations-Schemata der Reedereien genau an.“ Daraufhin wird die eigene Preisliste ein- bis zweimal pro Monat angepasst. „So können wir Schwankungen für die Kunden besser abbilden“, sagt Zachow. Zuletzt musste er kurz nach der Jahrtausendwende Seefrachten so intensiv berechnen wie heute. Das war während seiner dualen Ausbildung bei a. hartrodt.

Beitrag zum Schutz der Umwelt

In Handel und Industrie werden Umweltzertifikate immer wichtiger, Lieferketten müssen nachhaltig sein. „Das Umweltbewusstsein steigt, Kunden achten auf Green Shipping“, beobachtet Zachow. Doch beim Verbrennen von Schiffsdiesel gelangen schädliche Partikel in die Luft, niedrigere Schwefeloxid-Emissionen durch IMO 2020 verringern die Verschmutzung. „Es geht um Mensch und Natur“, unterstreicht Zachow. Durch die neuen Vorschriften lassen sich die Schwefeloxid-Emissionen von Schiffen nach IMO-Angaben jährlich um circa 8,5 Millionen Tonnen reduzieren.

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