Das Pandemiejahr 2020 konnte a. hartrodt mit einem Bruttospeditionsgewinn (Rohertrag) von 112,1 Millionen Euro abschließen. Damit ist der Bruttospeditionsgewinn erstmals seit 2016 leicht gesunken – unterm Strich stehen 0,9 Prozent weniger als 2019. Doch Andreas Schrön, Chief Financial Officer in der Management Holding der internationalen Spedition, hat dieses gute Ergebnis bis Ende des Jahres in Corona-Zeiten überrascht: „Anfang März 2020 hatte ich mit einem Jahresfehlbetrag gerechnet.“ Positiv wirkten sich Sondergeschäfte aus: „Wir haben zum Beispiel Impfstoff geflogen oder Beatmungsgeräte als Luft- und Seefracht abgewickelt.“
Höhere Frachtraten lassen Spartenumsätze steigen
Die Speditionserlöse stiegen im Jahresvergleich um 2,7 Prozent auf 474,5 Millionen Euro. Schrön führt das auf höhere Frachtraten zurück. So ließen sich bei Luftfracht (38 Prozent Umsatzanteil) und LKW-Verkehren (3 Prozent Umsatzanteil) trotz geringerer Auftragsmengen die Erlöse erhöhen. Im wichtigen Seefracht-Bereich (56 Prozent Umsatzanteil) gelang das nicht, „weil wir die extreme Ratenerhöhung nicht vollständig an Kunden weitergereicht haben“, erklärt Schrön.
Landesgesellschaften zunehmend wichtiger für Gesamtumsatz
Rund die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftet a. hartrodt in Europa. Hier geht das Plus von 5,8 Prozent auf Nordeuropa/Skandinavien, Osteuropa sowie Großbritannien/Irland zurück. Stark gestiegene Speditionserlöse in China (plus 55 Prozent) wirkten sich positiv auf den Asien-Umsatz aus. Auch in Ozeanien legten die Erlöse zu. Im Zuge der globalen Regionalisierungsstrategie tragen einzelne Landesgesellschafen zunehmend zum Gesamtumsatz bei. „Wir wollen das Unternehmen stärker auf Wachstum ausrichten“, sagt Schrön. Bei der Finanzierung sieht er „in den nächsten Jahren kein Risiko“, weil sich a. hartrodt 2019 und 2020 zusätzliche Mittel bei Banken gesichert hat.
Nachdem 2020 rund 5,2 Millionen Euro in die Digitalisierung geflossen sind, investiert a. hartrodt weiter in IT: „Wir optimieren stetig interne Prozesse und unser Kundenangebot“, sagt Schrön. 2021 erwartet er einen Umsatz von fast 630 Millionen Euro.