Luftfracht bleibt weiterhin unter Druck

Trotz knapper Ladekapazitäten und hoher Raten kann a. hartrodt ausreichend Kapazitäten anbieten.
06.07.2021

Mitteilungen von Airlines über Flugzeugbestellungen oder erweiterte Streckennetze im Sommer nimmt Nadine Wild achselzuckend zur Kenntnis. „Entspannung kann man das nicht nennen“, sagt die Managerin Pricing & Procurement Airfreight bei a. hartrodt in Frankfurt. Zwar bieten die Cargo-Airlines neue Destinationen an, jedoch meist nur Ferienziele mit kleinem Fluggerät. Aber Fracht benötigt Großraumflugzeuge, die Industrie- und Wirtschaftszentren anbinden. „Urlaubsregionen sind für unsere Kunden nicht interessant“, stellt die Luftfrachtspediteurin klar. Das globale Frachtraum-Angebot liege immer noch 11 Prozent unter der Nachfrage.

663 Frachtmaschinen weltweit unterwegs

Weltweit stehen derzeit 663 Frachtmaschinen zur Verfügung. Über die Hälfte betreiben Carrier, mit denen a. hartrodt zusammenarbeitet. Am meisten Laderaum bieten Qatar Airways Cargo, Cargolux und Korean Air Cargo an. Anfang Juni Informierte Lufthansa Cargo über den Kauf einer weiteren Boeing 777F: „Luftfrachtkunden profitieren noch in diesem Jahr von einem fünfzehnten Frachtflugzeug.“ Doch Wild relativiert: „Jede Boeing 777F ersetzt eine MD11.“

Relationen China, Australien, Südamerika stark nachgefragt

Nicht nur Laderaum fehlt, auch die Preise „sind noch nicht da, wo sie vor Corona waren“, beobachtet Wild. Obwohl sich die Raten teilweise vervielfacht haben, gelingt es den Experten von a. hartrodt, gute Konditionen anzubieten. Der größte Kapazitätsbedarf besteht auf der Relation China, ebenfalls große Nachfrage gibt es für die Relationen Australien und Südamerika. Charteranfragen haben zugenommen und werden, dem Kundenwunsch entsprechend, in der Charterabteilung von a. hartrodt umgesetzt. Wild kann sich vorstellen, künftig „einen Charterrundlauf für Import und Export“ zwischen Frankfurt und Shanghai über FUTURE anzubieten. a. hartrodt Frankfurt gehörte 1998 zu den Gründungsmitgliedern der Speditionskooperation.

Wild arbeitet schon ein Vierteljahrhundert in der Luftfracht, seit zehn Jahren bei a. hartrodt. Auch wenn der Aufwand der Frachtabwicklung gestiegen ist, sieht sie den „Nutzen für die Kundschaft durch kontinuierliche Verbesserung der Kapazitäten-Anpassung und der Bereitstellung von ausreichend Frachtraum“.