Clecat, der Europäische Verband für Spedition, Transport, Logistik und Zolldienstleistungen mit Sitz in Brüssel, hat einen neuen Präsidenten: Willem van der Schalk, Geschäftsführer von a. hartrodt Deutschland in Hamburg, wurde vorige Woche einstimmig für drei Jahre gewählt. Wegen der Covid-19-Pandemie stimmten die Mitglieder erstmals per Video-Konferenz ab. „Diese virtuellen Zusammenkünfte werden die Geschäftsabläufe in Zukunft nachhaltig beeinflussen“, ist van der Schalk überzeugt. Für die Clecat-Präsidentschaft sieht er im Zeichen des Coronavirus einen neuen Schwerpunkt: „Wichtig ist, jetzt gemeinsam mit der politischen Seite pragmatische Lösungen zu finden, um die Lieferketten zu sichern.“
Verkehrspolitik in Europa mit einer Stimme
Besorgt beobachtet van der Schalk nationale Alleingänge in der Corona-Krise, beispielsweise bei Grenzkontrollen. „Anstatt mit Einzelaktionen vorzupreschen, muss die Verkehrspolitik in Europa mit einer Stimme sprechen“, fordert er. Die Idee der europäischen Einheit begeistert ihn schon sein Leben lang: Der 64-Jährige mit niederländischem Vater und deutscher Mutter hat während seiner Laufbahn in Deutschland, den Niederlanden und Belgien gelebt und gearbeitet.
Praxiserfahrung von a. hartrodt einbringen
Als Clecat-Präsident sieht sich van der Schalk nicht in einer repräsentativen Rolle: „Ich möchte meine langjährige Erfahrung aus der Praxis mit einbringen.“ Weil a. hartrodt in fast allen europäischen Ländern eigene Büros hat, weiß van der Schalk, „wo der Schuh drückt“. Eines seiner vorrangigen Ziele ist, die Mitgliederzahl zu erhöhen: „Wir müssen es schaffen, alle europäischen Spediteure an einen Tisch zu bekommen.“ Durch den Brexit sinkt die Zahl auf 18, die British International Freight Association (Bifa) scheidet bei Clecat aus. Deshalb musste Steve Parker von der Bifa jetzt sein Amt als Clecat-Präsident abgeben. „Wenn Covid-19 überstanden ist, werde ich die nationalen Speditionsverbände in Europa besuchen“, kündigt van der Schalk an.
Der Geschäftsführer von a. hartrodt ist außerdem Vorsitzer des Vereins Hamburger Spediteure (VHSp). Organisatorisch gehört der VHSp zum Deutschen Speditions- und Logistikverband (DSLV) in Berlin und darüber zu Clecat. Beim DSLV war van der Schalk jahrelang Vize-Präsident.