Neuer Geschäftsführer bei a. hartrodt in Südkorea

Seongbok (Marine) Park erwartet Neukunden durch Corona-Marktbereinigung.
12.05.2020

Seit Ende März leitet Seongbok (Marine) Park die südkoreanische Gesellschaft von a. hartrodt in Seoul. Die international verflochtene Wirtschaft Koreas ist von der Corona-Krise stark betroffen, Industrie-Produktion und Exporte sind gesunken. Park geht von einer Marktbereinigung im Speditionssektor aus und rechnet damit, dass „fast 30 Prozent der rund 5.000 Anbieter in Korea“ die Krise nicht überstehen. Selbst ist er eine Kämpfernatur mit Erfahrung bei der koreanischen Marine, Sicherheitsdiensten und mit Kampfsportarten wie Judo, Taekwondo und Hapkido: „Wir konzentrieren uns darauf, gute Kunden zu finden, die ihre Jahresverträge mit koreanischen Spediteuren aufgelöst haben“, erklärt er seine Strategie.

Corona zwingt zu Fokus auf Korea und China

In Korea ist a. hartrodt seit 30 Jahren am Markt. 32 Personen arbeiten in zwei Büros in der Hauptstadt Seoul und der Hafenstadt Busan, wo Park zuvor seit Juni 2007 Niederlassungsleiter war. Die Dienstleistungen umfassen vor allem See- und Luftfracht, aber auch Projektlogistik. Wie die meisten Spediteure im Land ist a. hartrodt Park zufolge im Moment dazu gezwungen, „sich auf den koreanisch-chinesischen Logistikmarkt zu konzentrieren, der fast nicht mehr unter dem Einfluss von Covid-19 steht“.

Nur Luftfracht beeinträchtigt

Südkorea gilt als Vorbild, wie sich die Covid-19-Pandemie unter Kontrolle halten lässt. Die Zahlen bei Infizierten ließen sich begrenzen, die täglichen Neuinfektionen sind inzwischen maximal zweistellig. „Bei fast allen Logistikfunktionen – beispielsweise in den Häfen, auf der Schiene, per LKW oder im Lager – gab es keinen Shutdown“, berichtet Park. Außerdem hebt er den guten Internet-Zugang in Korea hervor: „Dadurch können wir schneller arbeiten als andere Länder.“

Allerdings wurden die Flugpläne wie überall auf der Welt zusammengestrichen, Korean Air legte im März zwei Drittel der Passagiermaschinen vorübergehend still. „Dadurch wurde der Laderaum knapp und die Luftfrachtkosten stiegen“, sagt Park. Doch trotz stark reduzierter Kapazitäten wickelte a. hartrodt Korea im März über 500 Tonnen Luftfracht hauptsächlich vom Hauptstadt-Flughafen Incheon nach Hongkong (China) ab. Park will das Luftfracht-Geschäft weiter ausbauen, „insbesondere von Incheon nach Shanghai (China) und Nagoya (Japan)“.