In Deutschland verschärfen sich massive Lieferketten-Störungen bei See- und Luftfracht. Angesichts der Engpässe in den deutschen Seehäfen und am Aircargo-Hub Frankfurt haben die gut vernetzten Experten von a. hartrodt kaum Möglichkeiten, Transporte zu beschleunigen. „Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ist es unser Ziel, den Kunden Lösungen anzubieten“, sagt Alf Hörnig, General Manager Seafreight Import and Customs Service bei a. hartrodt Deutschland in Hamburg. Nach dem jüngsten 48-Stunden-Streik Ende vergangener Woche müssten sich Kunden bei Seecontainern via Hamburg, Bremen/Bremerhaven oder Wilhelmshaven weiterhin auf Verzögerungen einstellen.
Hafenterminals schaffen keinen Platz für Container
In der Deutschen Bucht stauen sich Schiffe, weil an den Hafenterminals kein Platz für Container geschaffen wird. Kunden mit fertiger Ware stehen laut Hörnig vor dem Problem, wo sie Export-Container zwischenlagern und wie sie diese versichern können. „Im Import warten Kunden dringend auf ihre Container“, sagt er. Um Laufzeiten zu beschleunigen, plant a. hartrodt Nachläufe von der Bahn auf LKW zu verlagern. „Aber auch im LKW-Bereich haben wir durch Fahrermangel mit erheblichen Engpässen zu rechnen“, sagt Hörnig.
Aircargo-Hub Frankfurt läuft „in einen Peak rein“
Teilweise plant a. hartrodt, Seefracht ex China auf Luftfracht umzustellen. Am Aircargo-Hub Frankfurt wickelt der größte Bodenabfertiger Import-Fracht derzeit allerdings verzögert ab, weil er Personal vorübergehend zur Gepäck-Abfertigung verlagert. „In Frankfurt bleibt Ware an unseren gebuchten Rampenplätzen stehen“, berichtet Stefan Göstl, Airfreight Manager Germany bei a. hartrodt. Zum Start der Schulferien in Hessen Ende dieser Woche „laufen wir in einen Peak rein“, warnt er: „Bei weniger zeitkritischer Fracht verschieben wir in Abstimmung mit unseren Kunden Buchungen vom Wochenende auf Anfang der Woche.“ Im Export empfiehlt er, auf andere deutsche Flughäfen auszuweichen.
Bis zum Ferienende in Hessen Anfang September erwartet Göstl „enorme Verzögerungen und Einschränkungen“ am Frankfurter Flughafen. Der Lufthansa-Vorstand hat sich im Voraus entschuldigt, dass „zu viele Mitarbeitende und Ressourcen fehlen“. Die Luft- und Seefracht-Teams von a. hartrodt Deutschland halten Kunden proaktiv laufend über die aktuelle Situation informiert.