Luftfracht für Komplettautos liegt im Trend

An deutschen Flughäfen verfügt a. hartrodt über Spezial-Know-how.
24.09.2019

Elektroautos rücken in den Fokus – das hat nicht nur die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt gezeigt, die gerade zu Ende gegangen ist. Auch in der Luftfrachtsparte von a. hartrodt, die seit Januar 2018 Komplettwagen verlädt, liegen E-Fahrzeuge im Trend. „Unsere Kunden haben immer mehr Modelle mit Elektro-Antrieb“, berichtet Markus Bauer, Manager Automotive Division bei a. hartrodt am Flughafen München. Das Team verlädt unter anderem e-tron-Modelle von Audi sowie Elektro-SUVs und -Limousinen des Shanghaier Startups Nio. „Wir erwarten, dass künftig mehr Komplettwagen aus China eingeflogen werden“, sagt Bauer.

Protoypen und Testwagen

Die Automotive Devision organisiert per Luftfracht Fahrzeugtransporte weltweit von und nach Europa. Das Full-Service-Angebot gibt es unter anderem für Prototypen, Testwagen oder Showfahrzeuge für Messen wie die IAA. Angesichts der Klimadebatte und Dieselskandale beobachtet Hendrik Khezri, Geschäftsführer Luftfracht bei a. hartrodt am Frankfurter Flughafen: „Während Luftfrachtsendungen von Autoteilen zurückgehen, nimmt das Transportgeschäft mit Komplettfahrzeugen für namhafte Hersteller aus Deutschland zu.“

Vollcharter für Komplettfahrzeuge

Komplettfahrzeuge zu verladen ist ein anspruchsvolles Geschäft, das sehr viel Spezial-Know-how benötigt. Für Fahrzeugtests in Südafrika oder Südamerika sind Transporte beispielsweise nicht nur extrem zeitsensibel. Dann muss auch mit hochsensibler Messtechnik, die in die Räder eingebaut ist, verladen werden. Die Autos werden sowohl in Passagiermaschinen (Unterflur) als auch in Frachtern (Maindeck) geflogen und teilweise in sogenannten Car Racks verladen. Vollcharter bietet a. hartrodt ebenfalls an.

Für E-Fahrzeuge ist der Transport als Luftfracht besonders anspruchsvoll, weil die Batterien Gefahrgut sind. „Serienbatterien müssen vorher getestet werden. Für nicht geprüfte Batterien muss der Hersteller eine Sondergenehmigung vom Luftfahrt-Bundesamt beantragen“, erklärt Bauer.

„Wir holen die Fahrzeuge beim Kunden ab, oder sie werden direkt bei der entsprechenden Fluggesellschaft angeliefert“, erklärt Khezri. An allen deutschen Flughäfen verfügt a. hartrodt über Läger. In zwei bis drei Jahren soll das Angebot um eigene Hochsicherheits-Läger mit Spezial-Ausrüstung für Konzeptfahrzeuge oder „Erlkönige“ erweitert werden.