Indien: Künftiges EU-Freihandelsabkommen beschleunigt Wachstumskurs

Neue Dienstleistungen mit Schwerpunkt auf Lagerhaltung, Lkw-Transport und Zollabfertigung.
01.04.2025

Einen „Nachfrageschub“ für Seefracht erwartet Ajay Kumar Bhatt, Managing Director von a. hartrodt India – falls dieses Jahr das Freihandelsabkommen zwischen Indien und der Europäischen Union (EU) in Kraft tritt. Das haben EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Indiens Premierminister Narendra Modi Ende Februar in Neu-Delhi verabredet. Wenn Handelsschranken wegfallen, rechnet Bhatt mit einem „deutlichen Anstieg des Warenverkehrs“. Um das bewältigen zu können, „müssen die Reedereien ihre Netzwerke optimieren und möglicherweise neue Routen einrichten oder bestehende Routen zwischen europäischen und indischen Häfen verbessern“, sagt er.

Europa ist Indiens größter Handelspartner

Hintergrund des angestrebten Freihandelsabkommens sind von der US-Regierung angekündigte Sonderzölle – auf europäische Stahl- und Aluminiumprodukte gelten beispielsweise schon Strafzölle von 25 Prozent. Europa ist Indiens größter Handelspartner, von der Leyen bezifferte das Handelsvolumen beim Pressetermin in Neu-Delhi mit 120 Milliarden Euro in 2024. Innerhalb von zwei Jahrzehnten habe sich der Handel verdreifacht.

Fokus auf Bundesstaaten Maharashtra und Gujarat

„Weil die indische Wirtschaft um 6 bis 7 Prozent wächst, halten wir an unserem Wachstumsziel von 12 bis 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr fest“, sagt Bhatt. Mit 80 Personen an 13 Standorten sieht er a. hartrodt India hervorragend positioniert. Außerdem baut die Landesgesellschaft ihre Vertriebs- und operativen Büros in wichtigen Industriezentren an der Ostküste aus. In Maharashtra liegt der Fokus auf Pune, in Gujarat auf Ahmedabad und einem künftigen Standort in Vadodara. „Wir schließen Partnerschaften und entwickeln Strategien für neue Dienstleistungen mit Schwerpunkt auf Lagerhaltung, Lkw-Transport sowie Zollabfertigung“, informiert Bhatt.

Ihm zufolge hat sich der indische Logistiksektor „deutlich weiterentwickelt“. So kletterte das Land beim Logistics Performance Index der Weltbank von Platz 54 (2014) zuletzt auf Platz 38 (2023). Bhatt sagt eine weitere „Konsolidierung des Logistikmarktes“ voraus.

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