US-Containerhäfen: Rekordvolumen trifft auf Fahrerknappheit

Mit eigenem Trucker-Pool hat a. hartrodt LKW-Nachläufe weitestgehend unter Kontrolle.

70 Prozent des US-Außenhandels werden über die Seehäfen abgewickelt – aber die Einfallstore der weltgrößten Volkswirtschaft haben sich zu Nadelöhren verengt. Besonders kompliziert ist der Containernachlauf per LKW. „Es geht um Ladung, die dem Kunden weniger als 300 Meilen/480 Kilometer vom Hafen entfernt zugestellt wird“, erklärt Mike Schäfer, President/CEO bei a. hartrodt (U.S.A.) in Lynbrook, New York. Das Problem: An den Kaikanten trifft ein Rekordaufkommen auf Fahrerknappheit. Darunter ächzen laut Schäfer vor allem die größten US-Häfen in Los Angeles und Long Beach an der Westküste sowie Savannah, Charleston und Norfolk an der Ostküste.

Los Angeles und Long Beach planen Maßnahmen

Allein in den beiden kalifornischen Häfen in der San Pedro Bay werden rund 40 Prozent aller Import-Container umgeschlagen. Die Hafenchefs haben Mitte September Maßnahmen angekündigt, um die Verzögerungen beim LKW-Nachlauf zu verringern: Während in Long Beach der Nachtbetrieb maximiert werden soll, stellt Los Angeles erweiterte Öffnungszeiten am Wochenende in Aussicht. Schäfer empfiehlt Kunden: „Wichtig ist die zeitnahe Kommunikation mit uns.“

Container verlassen rechtzeitig das Terminal

Seit Jahren arbeitet a. hartrodt in den USA vertrauensvoll mit einem Trucker-Pool zusammen. „Sobald uns der Kunde die Abgangsbestätigung übermittelt, versuchen wir einen LKW-Fahrer zu reservieren“, sagt Schäfer. Das sei aus Asien wegen der längeren Transitzeit „besser darstellbar“ als aus Europa. Der Fahrer stellt sich auf ein Zeitfenster von drei bis vier Tagen für die Abholung im Hafen ein. „Dank langjähriger Geschäftsbeziehungen haben wir die LKW-Transporte unter Kontrolle“, unterstreicht Schäfer. Fast immer gelingt es a. hartrodt, dass alle Container rechtzeitig das Terminal verlassen: „Für den Kunden fällt größtenteils kein Lagergeld im Hafen an.“

Die 36 Mitarbeitenden bei a. hartrodt USA bemühen sich, Lösungen zu finden. Kunden profitieren vom integrierten Transport-Management-System CargoWise One, über das a. hartrodt schon vor Schiffsankunft die Verzollung abwickelt. Schäfer geht davon aus, dass sich die Situation in den Häfen weiter zuspitzt.