Mexiko profitiert von USA-Nähe

a. hartrodt bedient an drei Standorten die Autoindustrie und will diversifizieren.
18.10.2022

Wer in Mexiko Geschäfte machen will, darf Arbeit und Privates nicht trennen. Die zweitstärkste Volkswirtschaft Lateinamerikas ist weltweit der siebtgrößte Autobauer – und Beziehungen funktionieren völlig anders als in Deutschland. „Wir gehen mit Kunden zum Abendessen, anschließend sprechen wir erst übers Geschäft“, berichtet Achim Scheppler, Regional Sales Manager bei a. hartrodt Mexico. Das deutsche Familienunternehmen genießt auf dem mexikanischen Markt einen exzellenten Ruf. „Wir betreuen viele weltweite Automotive-Großkunden, die hier unsere persönliche Ansprache schätzen“, sagt Malte Schumann, Managing Director bei a. hartrodt Mexico.

Als Partner der Automotive-Industrie etabliert

Schumann leitet die operative mexikanische Gesellschaft von a. hartrodt seit dem Start im Januar 2010. Neben der Zentrale in Mexiko-Stadt verfügt die Spedition über Büros in Puebla, wo Volkswagen weltweit sein zweitgrößtes Werk betreibt, und in Queretaro, wo es ebenfalls ein Automotive-Cluster gibt. Motorrad-, PKW- und LKW-Hersteller rüsteten ihre Produktion in Mexiko momentan massiv für elektrischen Antrieb um, berichtet Scheppler.

Freihandelsabkommen mit USA und Kanada bietet Vorteile

Schumann will nicht von einem Sektor abhängig sein, sondern die Kundenbasis weiter diversifizieren: „Für Kunden unterschiedlicher Branchen konsolidieren wir in Deutschland erfolgreich Luft- und Seefrachten für Mexiko.“ Das LCL-Angebot werde momentan auch für Italien/Spanien etabliert, unter anderem für Food & Beverage. Mexiko profitiert von der Nähe zu den USA sowie das nordamerikanische Freihandelsabkommen USMCA. Wegen der Energiekrise in Europa rechnet Scheppler damit, dass stromintensive Fertigungsindustrie aus Deutschland nach Mexiko abwandert. Er arbeitet seit zwei Jahrzehnten im Land und weiß: „Ingenieure sind hier sehr gut ausgebildet.“

In Mexiko punktet a. hartrodt mit Spezialdiensten. Dazu gehören Hand Carry Services für eilige Autoteile per Luftfracht oder Hot Shot Trucking für zeitkritische LKW-Ladung. „Begleitschutz durch Sicherheitsfahrzeuge lassen wir von einer Drittfirma per GPS überwachen“, betont Scheppler.