Containerverkehre: Flexibel durch schwere See

Trotz angespannter Situation findet a. hartrodt Lösungen für Seefracht-Kunden.
11.05.2021

„Kunden müssen eine nie dagewesene Flexibilität an den Tag legen, sonst kann es noch länger dauern oder teurer werden“, warnt Alf Hörnig, General Manager Seafreight Import and Customs Service bei a. hartrodt in Hamburg. Denn nicht nur in den Häfen in Europa bleibt die Abfertigungssituation wegen der Suezkanal-Blockade Ende März und Covid-19-Pandemie angespannt. Hörnig empfiehlt Seefracht-Kunden, nicht an bestehenden Prozessen festzuhalten. Zielführender sei im Einzelfall, auch spät abends oder nachts Container zu laden: „Durch die hohe Anzahl an Containern auf den Terminals sind die zur Anlieferung oder Abnahme benötigten Slot-Fenster tagsüber schon weit im Voraus ausgebucht.“

Disposition ist stark gefordert

Nach der Havarie der „Ever Given“ muss in den Häfen Ladungsrückstau abgebaut werden. Gleichzeitig arbeiten die Docker Corona-bedingt in „ausgedünnten Schichten“, erläutert Hörnig. Dadurch dauere es momentan erheblich länger, ein Containerschiff zu be- und entladen. Zusätzliche Herausforderung für die Disposition: „Manche Schiffe kommen bis zu drei Wochen verspätet an“, berichtet Hörnig. Trotzdem findet das Team von a. hartrodt immer eine Lösung.

Unpünktliche Schiffsankünfte, längere Hafenliegezeiten

Jan Bülck, Managing Director bei a. hartrodt in Hongkong (China), beobachtet in allen Fahrtgebieten Probleme – egal, ob zwischen China und Europa/USA oder bei innerasiatischen Verkehren. Weniger als die Hälfte aller Schiffsankünfte sei pünktlich, gleichzeitig hätten sich die Frachtraten „teilweise mehr als verfünffacht“. Warum Frachter länger in den Häfen liegen, erklärt er so: Zu Pandemie-Beginn hätten die Linienreedereien ihren Frachtraum stark reduziert, jetzt würden „alle vorhandenen Kapazitäten auf den Markt geworfen“. Die Abfertigung komme „nur schleppend hinterher“, deshalb hätten südchinesische Häfen wie Shenzhen die Zeitfenster für die Container-Abholung und -Anlieferung auf vier Tage verengt.

Um die Zuverlässigkeit der Fahrpläne wiederherzustellen, wurden in Asien laut Bülck etliche Schiffsabfahrten abgesagt (Blank Sailings). „Frühestens im dritten Quartal“ erwartet er eine entspanntere Marktsituation. Bis dahin kann für Containerteilladungen (LCL) von Europa nach China das China-Zug-Angebot von a. hartrodt, Stars on Rails, eine Alternative sein.

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