Seit Ende März können Unternehmen in Deutschland, die emissionsintensive Waren aus einem Drittland in die EU importieren, den Status eines zugelassenen CBAM-Anmelders beantragen. Der „Carbon Border Adjustment Mechanism“ betrifft Eisen, Stahl, Zement, Aluminium, Elektrizität, Düngemittel, Wasserstoffe sowie vor- und nachgelagerte Produkte. „Bis Anfang September sollte der Antrag spätestens eingereicht sein“, rät Jan-Eike Boonstoppel, Business Consultant bei a. hartrodt Deutschland. Die Registrierungspflicht gilt ab 1. Januar 2026. „Dann kann ein Importeur ohne Zulassung als CBAM-Anmelder die Ware nicht mehr einführen, Lagergelder können anfallen“, warnt er.
Lieferantenwerte zu Stromverbrauch & Co ermitteln
Der CBAM gehört zu einer EU-Verordnung vom 10. Mai 2023, die ein CO2-Grenzausgleichssystem schaffen soll. Seit Ende 2023 unterliegen betroffene Unternehmen schon der CBAM-Berichtspflicht, die laut Boonstoppel „viel Kleinstarbeit“ erfordert: „Man ist auf Aussagen aus Drittländern angewiesen, was sich oft schwierig gestaltet.“ Lassen sich Lieferantenzahlen beispielsweise zum Stromverbrauch nicht ermitteln, gelten Standardwerte. Die Berichtspflicht hatte bisher aber noch keine Auswirkungen auf die Zollabwicklung.
Elektronischer Antrag bei Deutscher Emissionshandelsstelle
In Deutschland müssen Importeure den Status eines zugelassenen CBAM-Anmelders bei der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) elektronisch beantragen. „Zugangsvoraussetzung für das Portal ist ein ELSTER-Zertifikat für die Elektronische Steuererklärung“, nennt Boonstoppel eine Hürde. Während das ELSTER-Zertifikat ihm zufolge „sehr schnell“ vorliegt, dauert es für den zugelassenen CBAM-Anmelder bis zu 180 Tage, vom 15. Juni an bis zu 120 Tage. „Ab 1. Januar 2026 müssen uns betroffene Kunden mit der Auftragserteilung zur Verzollung auch ihre Registriernummer kommunizieren“, sagt er. Für weitere Informationen verweist er an die Industrie- und Handelskammern vor Ort.
Die 27 EU-Länder haben jeweils nationale Stellen für den Antrag zum zugelassenen CBAM-Anmelder. Boonstoppel hofft, „dass alle Kunden rechtzeitig reagieren“. Auch a. hartrodt betrachtet Nachhaltigkeit als integralen Bestandteil seiner Unternehmensstrategie.