China: Null-Covid-Strategie verzögert Luftfracht in Shanghai

Verschärfte Hygieneregeln beeinträchtigen auch die Verladesituation im Hafen Ningbo.

Die Null-Covid-Strategie der chinesischen Regierung behindert massiv den Luft- und Seefrachtverkehr. „Wegen verschärfter Hygieneregeln kommt es bei Luftfracht am Shanghai Pudong International Airport derzeit zu Verspätungen von 12 bis 24 Stunden“, berichtet Limin Wang, Managing Director bei a. hartrodt Shanghai Logistics. Seitdem sich die Delta-Variante des Coronavirus in China verbreitet, gelten für lokale Bodenabfertigungsagenten strengere Kontrollen am zweitgrößten Aircargo-Hub des Landes nach Hongkong. Für den nach Shanghai zweitgrößten chinesischen Hafen Ningbo-Zhoushan gibt Wang die Verzögerungen mit „ein bis zwei Wochen“ an.

Bodenabfertigungsagenten müssen 14 Tage in Quarantäne

Wang geht davon aus, dass sich die Be- und Entladesituation am Flughafen Shanghai bis Ende August nicht bessern wird. Die verschärften Hygienemaßnahmen schreiben Bodenabfertigungsagenten nach ihrer 14-Tage-Schicht eine ebenso lange Quarantäne vor. Dadurch fehlt Personal. Um das Infektionsrisiko zu senken, darf zudem im Import nach China keine Fracht mehr auf Sitzen von Passagiermaschinen geflogen werden. „Das reduziert die Kapazitäten im Markt erheblich“, sagt Wang.

Fünf von sechs Containerterminals in Ningbo arbeiten normal

Trotz erschwerter Bedingungen bei hohem Luftfracht-Aufkommen findet a. hartrodt Lösungen. „Je früher uns der Kunde informiert, umso mehr Platz können wir reservieren“, sagt Wang. Wegen der hohen Nachfrage sei aber von steigenden Luftfrachtraten auszugehen. Bei Seefracht schätzt der Manager die Lage „recht positiv“ ein, nachdem verschärfte Corona-Richtlinien im Hafen Ningbo zu Einschränkungen geführt hatten. „Von den sechs Containerterminals arbeiten fünf normal“, informiert Wang. Die vorübergehende Schließung des Meishan Island International Container Terminals wird bis Ende August dauern, bei den anderen fünf gibt es noch einen Rückstau.

Wang und sein Team halten See- und Luftfracht-Kunden laufend über die aktuelle Situation in China informiert. Auch an kleineren Flughäfen könne es „zu leichten Verzögerungen kommen“. Das betrifft laut Wang vor allem Charterflüge.