Asien-Verkehre: Längere Transitzeiten durch Corona

Trotz Verschiebungen bei Containerdiensten findet a. hartrodt immer eine passende Lösung.
23.06.2020

Corona hat die Transitzeiten bei Asien-Verkehren per Seeschiff teilweise deutlich verlängert. 47 Tage benötigen Seecontainer von Shanghai nach Hamburg und in umgekehrte Richtung mit dem zusammengelegten FE2- und FE4-Dienst des Reederei-Konsortiums The Alliance. „Wir sind gezwungen, in der Vergangenheit funktionierende Lösungen zu verwerfen und neu zu planen“, berichtet Matthias Pichler, General Manager Ocean Freight Export Asia bei a. hartrodt in Hamburg. Für die Reederei-Konsortien Ocean Alliance und 2M nennt Alf Hörnig, General Manager Seafreight Import- and Customs Service bei a. hartrodt in Hamburg, aktuelle Laufzeiten von 35 bis 37 Tagen zwischen Shanghai und Hamburg. „Der Kunde muss entscheiden, ob er bereit ist, für den zeitlichen Vorteil einen höheren Preis zu bezahlen“, sagt er.

Kapazitätsengpässe bei Schiffsraum und Leercontainern

„Es wurden nicht nur einzelne Schiffsabfahrten abgesagt (Blank Sailings), sondern auch komplette Dienste gestrichen“, fasst Hörnig die aktuelle Situation zusammen. Damit reagierten die Reedereien auf die weltweit sinkende Transport-Nachfrage von Industrie und Handel. Folge: Kapazitätsengpässe bei Schiffsraum und Leercontainern. „Dadurch kam es zu einer Vielzahl von Bewegungen und Verschiebungen beim Angebot der Liniendienste, so dass höchste Flexibilität gefragt ist bezüglich der Auswahl der Reeder“, sagt Pichler. Doch er bleibt zuversichtlich: „Zusammen mit dem Kunden finden wir immer eine Lösung.“

Umweg über Kap der Guten Hoffnung

Der seit Anfang Mai zusammengelegte FE2-/FE4-Dienst wird bis mindestens Ende September kombiniert fortgeführt. „Richtung Asien bedeutet das einen Umweg über das Kap der Guten Hoffnung“, sagt Pichler. Andere Corona-Anpassungen können Kunden sogar Vorteile bieten: „Von Juli bis September läuft der FE3-Dienst von The Alliance zusätzlich die wichtigen chinesischen Häfen Ningbo und Shanghai an“, nennt Hörnig ein Beispiel.

Hörnig beobachtet, dass die aus Asien zu verschiffenden Gütermengen inzwischen wieder steigen. Deshalb hofft er für das Geschäft von a. hartrodt, „dass sich das Seefracht-Volumen bis Jahresende auf Vorjahres-Niveau stabilisiert“. Beim Export aus Europa nach Fernost erwartet Pichler „ähnliche Tendenzen“. Allerdings sei das Investitionsverhalten in einzelnen asiatischen Ländern „sehr unterschiedlich“.